5G Modellregion Kaiserslautern: Ein „weiter so“ in Sachen Kirchturmdenken.

Am 12.06. wurde es bekannt: Die Landesregierung hat die Region Kaiserslautern als Modellregion für den 5G Ausbau empfohlen.
Wie im Koalitionsvertrag der Bundesregierung vereinbart, soll es deutschlandweit Modellregionen zum 5G Ausbau geben. Die einzelnen Regionen können u.a. von Bundestagsabgeordneten und Landesregierungen vorgeschlagen werden. Es soll sowohl in ländlichen als auch in städtischen Regionen Modellprojekte geben. Der Eifelkreis Bitburg- Prüm wurde vom Bundestagsabgeordneten Patrick Schnieder als Modellprojekt bei Verkehrsminister Andreas Scheuer angemeldet. Im ländlich geprägten Rheinland-Pfalz wäre die Auswahl einer dünn besiedelten Region als Modellregion ein eigentlich logischer Schritt. Der Plan der Landesregierung war aber offensichtlich ein anderer: Stärken stärken statt Schwächen auszumerzen. Statt eine der am stärksten unterversorgten Regionen Deutschlands, den Eifelkreis Bitburg-Prüm (beispielhaft 54673 Neuerburg; vgl: https://kommunal.de/funkloecher-ranking) durch die Gelder und Unterstützung des Bundes zu fördern und die unzähligen weißen Flecken auf der Mobilfunklandkarte zu beseitigen zieht man es vor, die Region Kaiserslautern zu unterstützen. Die Region um Kaiserslautern ist sicherlich auch nicht perfekt, dennoch aber deutlich besser versorgt als der Eifelkreis Bitburg-Prüm. Diese Entscheidung ist die Fortsetzung des Mainzer Kirchturmdenkens. Die ländlichen Gebiete werden stiefmütterlich behandelt während Städte immer weiter gefördert werden.
Die Begründung des Landes „Technologieinstitute am Hochschulstandort“ fördern zu wollen sowie die Schwerpunktsetzung auf „Smart Agriculture“ ist auch auf den Eifelkreis anwendbar: Hier sind Technologieführer wie Tesla-Grohmann oder Stihl (beide Prüm) angesiedelt. Auch das Thema Smart Agriculture ist im (flächenmäßig) größten Gebiet der Rinderunion West (Standort Fließem) und im Gebiet der größten Niederlassung der DSV Saatgutveredlung (Körperich) in Rheinland-Pfalz und dem Saarland ebenso up to date. Warum man aber vonseiten der Landesregierung gezielt weiter städtische Gebiete und deren Speckgürtel unterstützt bleibt ein Geheimnis der Entscheider in Mainz. Ein Geheimnis mit der bitteren Erkenntnis für den Eifelkreis und andere ländliche Gebiete: Es ist eine weitere Chance vertan – eine Chance, die auf Jahre nicht wiederkommt.

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